Schatten unter Header

Trier-Herbstwallfahrt 2017

Bericht der 3. Herbst-/Seniorenwallfahrt
vom 06.10. - 08.10.2017

Einmütig im Gebet
(Jahreslosung aus Apg 1,12-14 )

Dann kehrten die Jünger vom Ölberg nach Jerusalem zurück.
Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf,
wo sie nun ständig blieben.

Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas,
Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus,
und Simon der Zelot, und Judas, der Sohn des Jakobus.

Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet,
zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu,
und mit seinen Brüdern.

1. Tag , Freitag , 6. Oktober 2017

Es war 7.15 Uhr. Beide Fahrzeuge, der Kleinbus unserer Pfarre und der Hölter-Bus standen auf dem Parkplatz neben unserer Pfarrkirche St. Michael. Also waren unsere beiden Fahrer rechtzeitig aus den Federn gekommen und warteten nun auf die übrigen 14 Pilger. Gepäck laden war angesagt und zwar zwischen 7.15 Uhr und 7.45 Uhr. 8.00 Uhr. Unser Pastor Thorsten Aymanns war eingetroffen, die Küsterin Marlies Fritsch und Kantor Stefan Lenders waren ebenfalls da. Die Glocken hörte man nicht mehr. Sie waren bereits verklungen. Alle 16 Pilger und Pilgerinnen hatten in der Kirche Platz genommen und wir erhielten den Pilgersegen. Nach dem Auszug führte uns der Weg zum Kreuz Zoppenberg. Nach einem Gebet dort ging es weiter zum Matthias-Bildstock Ungerath und dann, nach einem Reisesegen, zum Waldparkplatz Lüttelforst. Pünktlich konnten wir in die beiden Kleinbusse einsteigen, die uns zum Frühstück nach Rickelrath in die Gaststätte ‚Zum Nussbaum‘ brachten. Vorher führte unser Weg noch zur Apollonia zu einem späten Morgengebet.

Nach den belegten Brötchen mit Kaffee fuhren wir weiter nach Merzenich am Weiher. Dort, nach der obligatorischen Vorstellungsrunde, erhielten alle einen weißen Umschlag. Inhalt: Federn vom Huhn. Die fragenden Blicke wurden mehr, nachdem das Titelblatt des Textheftes, das bereits beim Gepäck laden verteilt wurde, bereits zu Fragen Anlass gab. Mit dem ‚Engel des Herrn‘ machten wir uns dann zu Fuß auf den Weg zur Matthiasstele auf dem Matthiasplatz am Wasserwerk. Zügig gegangen war dann noch reichlich Zeit um den Blick in die Landschaft zu genießen und die Stele zu betrachten, die viele noch nie gesehen hatten. Dort gab es auch die Erklärung zu den Titelblatt-Hühnern und den Federn. Seitdem läuft in Dilkrath eierlegendes schwanzkupiertes Federvieh. Zum Mittagessen in Eicks fuhren wir wieder und konnten in den rustikalen Mauern des Bauerncafe ‚Zur Zehntscheune‘ einen guten Eintopf genießen. Nach der Mittagspause brachten uns die Busse bis zur Autobahnbrücke in Engelgau, auf dem Weg der zu den Fischteichen führt. Kenner wissen nun bereits: Wir waren unterwegs zum Jugendkreuz. Dort gedachten wir still aller Verstorbenen Matthiaspilger, aber auch an die persönlichen Anliegen und die uns mitgegebenen.

Hotel-Restaurant ‚Birgeler Hof‘ in Birgel. Es war bereits 16.00 Uhr, also Kaffeezeit. Die genossen wir mit einem Stück Kuchen, Apfel- und Käsekuchen gab es zur Auswahl. Der Käsekuchen hatte es doch einigen unserer Mitpilgerinnen besonders angetan - davon wurden nachher eifrig Rezepte verteilt, die man sich erbeten hatte. Da wir uns nun zunächst einmal ausruhen mussten vom Essen und Fahren, fuhren wir das nächste Stück wieder. Ziel war die Scheuerner Kapelle. Durch eine ordentliche Umleitung verloren wir recht viel Zeit. Wir beteten dort und sahen dann von Auel aus eine Regenwand auf uns zukommen. Da wir bereits reichlich Zeit verloren hatten, fuhren wir, statt, wie eigentlich geplant zu gehen, wieder. Nun ging es ohne Aufenthalt, vorbei an unserem Nachtquartier, der Eifelsteig-Jugendherberge Gerolstein, zur Büschkapelle, einer kleinen Marienwallfahrtskapelle mitten im Wald. Nach einer kleinen Abendandacht, hier zeigte Margret S. ihr Talent, machten wir uns auf zur Jugendherberge, die wir nach ungefähr 20 Minuten Fußweg dann erreichten.

Die Zettel mit der Zimmerbelegung, auch bereits mit den Zimmer-Nr. für Trier, waren schnell verteilt und die Schlüsselübernahme erledigte sich ebenfalls zügig. So konnten wir unsere Zimmer aufsuchen, die alle mit Dusche + WC ausgestattet waren. Mehr als 2 Betten waren auf keinem Zimmer belegt. Nach dem Beziehen der Matratze, des Kopfkissens und der Bettdecke, alle Bezüge und ein Duschtuch lagen auf den Betten, ging es pünktlich um 19.00 Uhr zum warmen Abendessen. Neben der angebotenen Fadennudelsuppe gab es Knödel mit Gulasch und einen Salatteller. Nachtisch: Wackelpeter. Nach dem Essen verzogen wir uns aus dem Speiseraum in den Vorraum, in dem wir bei diversen Getränken noch eine Zeit aushielten bis dann doch immer mehr den Lockruf der Matratze vernahmen und nicht mehr widerstehen konnten. Es war Schlafenszeit. Der erste Tag war beendet.

2. Tag , Samstag , 7. Oktober 2017

Es ist Frühstückszeit. Alle sind wieder fit erschienen. Die Nacht hatte uns keine Probleme bereitet. Bis 8.30 Uhr sollte das Gepäck verladen sein. Auch das war kein Problem. Es ging also auf das erste Wegstück des Tages und zwar mit den Fahrzeugen. Ziel war das Pilgerkreuz in Weißenseifen. Nach dem Morgengebet dort, gingen wir durch das Künstlerdorf und den Waldweg nach Frau Becker. Sie hatte für uns eine Tasse Kaffee vorbereitet. Die Fahrzeuge waren bereits dort. Da wir sehr zeitig waren, konnte die Pause etwas verlängert werden.

Um 9.50 Uhr machten wir uns auf den Fußweg durch den Wald. Kurz vor erreichen der Straße stiegen wir wieder in die wartenden Fahrzeuge und fuhren nach Fließem. In Birgel hatten wir am Vortag durch den Wechsel von Assion zum ‚Birgeler Hof‘ die erste Veränderung zum Vorjahr. Hier gab es nun die Zweite. Durch die Schließung der Villa Otrang legten wir den Fußweg vor unsere Pause. Wir marschierten ab dem Contaimerdienst Maurer im Industriegbiet von Fließem zur Gaststätte Josef Barg gegenüber der Kirche in Fließem. Dort hing ein Schild an der Tür. Die Gaststätte war wegen eines Armbruchs geschlossen - aber für uns öffnete sich die Türe. Die Wirtin hatte sich keine Telefon-Nr. von uns notiert und öffnete deshalb trotzdem. Mit der tatkräftigen Hilfe von Trudi klappte alles. Zu unserem Erstaunen war die Kirche geöffnet. So konnten wir dort einen Text mit der Überschrift ‚Weisheit des Alters‘ hören. Nach einem Lied fuhren wir bis kurz vor der Schnapsbrennerei und dort in einen Feldweg. Dann öffneten sich die Fahrzeugtüren und wir gingen an den Sandsteinwerken Matzen vorbei zum Messenweg in Bitburg. Dort wurden wir wieder von unseren Fahrern erwartet. Da noch reichlich Zeit war, gingen wir den Weg zum ‚Hotel Eifelbräu‘ auch noch. Neben den erhöhten Preisen erwartete uns ein schöner, schmackhafter Salatteller.

Weiter ging es um 15.00 Uhr nach Trier. Dort kamen wir sehr rechtzeitig an. Beim Rückweg müssen wir aber eine Umleitung in Kauf nehmen, da die Fahrspur aus Trier heraus wegen einer Straßenbaustelle gesperrt ist. Sehr zeitig waren wir, nach einem Gebet am Bildstock auf dem Sparkassenvorplatz an der Römerbrücke, in St. Matthias. Dort angekommen, erfuhren wir, dass eine Wallfahrt bereits in der Basilika sei und wir mit einer zweiten Bruderschaft in die Basilika einziehen sollten. Über die Einzugsordnung konnte sich diese Pilgergruppe intern nicht einigen und so zogen wir als erste Gruppe ein. Bruder Thomas begrüßte uns. Juliane und Georg vom Pilgerbüro konnten wir ebenfalls begrüßen. Sie waren diesmal mit einer Gruppe als Pilger dort und wollten gerade den Heimweg antreten. Bruder Athanasius war nicht abkömmlich, da im Konvent ein ökumenisches Treffen mit den Anglikanern zeitgleich stattfand.

Nach der Ehrung der Neupilger und Gruppenfoto am Matthias in der Basilika trafen wir uns zum Abendgebet im Friedhofszugang neben der Basilika. Nun ging es mit den Fahrzeugen zum ‚Zewener Hof‘ in Trier-Zewen. Auch dort konnten wir schnell auf unsere Zimmer. Nach reichlich Zeit trafen wir uns wieder und fuhren zum Abendessen in die Gaststätte ‚Altes Brauhaus‘ in Trier. Dort war Zeit genug um a la Carte zu essen und einen schönen Abend zu verbringen. Einen Kostenzuschuß zum Essen gab es aus der Pilgerkasse. Gegen 22.30 Uhr schlossen wir den Abend ab.

3. Tag , Sonntag , 8. Oktober 2017

Ein gutes Frühstück weckte die evtl. noch schlafenden Lebensgeister und wir fuhren an diesem Sonntag, dem letzten Tag unserer Wallfahrt, nach der Räumung unserer Zimmer zur Basilika um dort das Pilgeramt mit zu feiern.

Diesmal war es ein Hochamt. Wegen des oekumenischen Treffens waren auch Brüder von der Huysburg da. Deshalb konnten wir nach dem Gottesdienst auch Bruder Hubert begrüßen. Dem Gottesdienst stand als Leiter Weihbischof Hauke aus dem Bistum Erfurt vor. Er predigte auch und gab einen Einblick in das dortige kirchliche Leben. So gibt es neben Erwachsenentaufen auch immer wieder einen kirchlichen Segen für konfessionslose Paare. Manchmal führt dieser eben auch zu einer späteren Taufe. Konzelebranten waren neben Abt Ignatius noch zwei Weihbischöfe aus den Bistümern Münster und Limburg. Die Anglikaner waren mit einem Altbischof und ebenfalls zwei weiteren Bischöfen im Chorgestühl vertreten. Vom Altbischof kamen in deutsch Gruß- und Dankesworte. Unter den angelikanischen Geistlichen war auch eine weibliche auszumachen.

Nach dem Gottesdienst blieben wir noch in der Kirche, da sich der Auszugssegen mit Bruder Thomas für alle, die den Heimweg antraten, anschloss. Die Zeit bis 12 Uhr stand dann noch für den Besuch des Klosterladens zu Verfügung. Ein Verbleiben in der Basilika war nicht möglich, da wenige Minuten später noch ein Sonntagsgottesdienst gefeiert wurde. So war es doppelt gut, dass wir nach unserem Einzug am Vortag noch ein wenig in der Basilika bleiben konnten.

Um 12 Uhr trafen wir uns also wieder, brachten unsere Einkäufe in die Busse und gingen dann bis zum Moselufer. Dort beteten wir den Rosenkranz mit den traditionellen Gesätzen bis zur Römerbrücke und stiegen auf dem Kaufland-Parkplatz wieder in unsere Fahrzeuge, die uns über die bereits erwähnte Umleitung nach Bitburg zum Mittagessen brachten. Nach etwas gekürzter Mittagspause machten wir uns, größtenteils über die Autobahn, auf den Weg nach Rickelrath. Hier trafen wir dann wieder pünktlich im Nussbaum zu Kaffee und Kuchen ein. Dort waren wir die letzten Gäste. Nach uns schlossen die Türen für immer.

Der Wirt macht, da er mit dem Eigentümer nicht einig werden konnte, in Wassenberg ein neues Lokal auf. Einen Nachpächter für den Nussbaum wird es wohl nicht geben. Hierfür ist dann im nächsten Jahr Ersatz zu besorgen. Nun fuhren wir zum Parkplatz in der Schomm in Lüttelforst. Ab da ging es bis St. Michael zu Fuß weiter. Aber zunächst gab es vom Brudermeister für die drei Neupilger ein kleines Erinnerungsgeschenk und für unsere Fahrer ein kleines ‚Dankeschön‘. Sie hatten uns ruhig und sicher nach Trier und zurück gebracht.

Das letzte Wegstück führte zum Matthiasbildstock in Ungerath, nicht ohne vorher beim Anblick der Kirchturmspitze von St. Michael ‚Großer Gott, wir loben dich‘ anzustimmen. Ja, wenige Zentimeter der Spitze sind tatsächlich noch zu sehen. Am Matthiasbildstock hatte Frau Engels noch schnell vor unserem Ankommen einen Topf mit Herbstastern gestellt. Nach einem Gebet dort zogen wir zum Zoppenberg. Am Ehrenmal in Ungerath wurden wir von unserem Matthiasbruder Manfred Rhein erwartet, Am Zoppenberg begrüßten uns einige Matthiasgeschwister, unsere Familien und Diakon Karl Aymanns. Nach einem 5-Wunden-Gebet gingen wir das letzte Teilstück unter Glockengeläut zur Pfarrkirche. Dort eingetroffen, sprachen wir vor den Stufen noch gemeinsam ein Gebet. Diakon Aymanns begrüßte uns in der Kirche. Nach unserem Text ‚Das Gurkenglas‘, und einer kurzen Ansprache von Diakon Aymanns erhielten wir den Segen.

Vor der Kirche trafen wir uns zum Schlußkreis - und diese Wallfahrt war Geschichte. Nur noch das Gepäck abladen. Heftigen Wind hatten wir auf dem Hinweg reichlich. Auch recht kühl war es, aber der Regen hat uns nicht erwischt und die Stimmung war immer gut. So macht pilgern Spaß! Vielen Dank an Alle, die sich mit auf den Weg machten. Für das Kreuz tragen, einen Text lesen oder ein Lied anstimmen war immer jemand da. Vielen Dank auch an Alle, die uns irgendwie unterstützten.

Heinz-Theo

Schatten ueber Footer