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Bericht der Fahrradpilger 2006

Fahrradwallfahrt der St. Matthias Bruderschaft Waldniel vom 25.05. – 03.06.2006

Mit dem Koffer laden am Mittwoch, dem 24.05.06 um 18.00 Uhr bei Albert Gielen begann unsere gemeinsame Zeit des pilgerns. Die Männer packten fleißig unsere Koffer und was wir sonst noch so unterwegs brauchten in unser bereits für die Wallfahrt hergerichtetes Fahrzeug, damit es an Christi Himmelfahrt nach der Messe pünktlich losgehen konnte.

Am Christi Himmelfahrtsmorgen zeigte uns das Wetter schon früh, was uns in den kommenden Tagen zu erwarten hatte – Regen, Regen, Regen. Es regnete schon auf dem Weg zu Kirche in Strömen. Die letzten Sachen wurden vor der Messe noch am Fahrzeug abgegeben und so konnte mit der Messe um 5.30 Uhr unsere gemeinsame Wallfahrt zum Apostel Matthias nach Trier beginnen. Nach der Messe zogen wir gemeinsam mit den Fußpilgern gegen 6.20 Uhr aus und gingen noch ein Stück unseres Pilgerweges gemeinsam. Am Matthiasbildstock in Ungerath verabschiedeten sich dann die Fuß- und Fahrradpilger voneinander und wünschten sich gegenseitig eine gute Wallfahrt bis zum Wiedersehen in Trier auf der Römerbrücke am kommenden Sonntag.

Unser Weg führte uns über Buchholz, wo wir noch einen frischen Kaffee von Josie Zyweck gebracht bekamen bei starkem Gegenwind und beginnendem Nieselregen, der uns den ganzen Tag begleiten sollte, weiter nach Ameln. Dort gab es wie in jedem Jahr für uns das Amelner Tröpfchen. Es ging weiter Richtung Hambach. Hier hatten wir eine sehr beschwerliche Fahrt, da der Boden sehr aufgeweicht war und uns zusätzlich noch starker Gegenwind entgegen blies. Nachdem wir diesen Weg hinter uns gebracht hatten mussten wir um 11.35 Uhr die erste Zwangspause einlegen. Ein Plattfuß am Fahrrad hinderte uns vorübergehend an der Weiterfahrt. Dank unseres schnellen Pannenreparaturdienstes (Hermann Giesen und Fritz Eisbrüggen) konnten wir dann zügig unsere Fahrt fortsetzen und kamen zu unserer Mittagspause in Kelz an. Hier konnten wir dann erstmals feststellen warum Lothar soviel Tagesgepäck auf seinem Fahrrad hatte. Es wurden Würstchen, Kartoffelsalat, Senf u.a. essbares ausgepackt. Da konnten wir mit unseren selbstgeschmierten Butterbroten nicht mithalten. Gut gestärkt wollten wir nun weiterfahren aber was war das? Fritz konnte seinen Fahrradschlüssel nicht finden. Nach einigen Minuten Suche fand sich der Schlüssel dann doch am Mann und zwar in der Hemdtasche von Fritz. Es ging mit kurzen Stehpausen über Merzenich und Mechernich zu unserem ersten Tagesziel Eiserfey, was wir doch ein wenig müde nach rd. 100 km gegen 18.15 Uhr erreichten. Hier wurden zügig die Koffer und Schlafsachen ausgepackt. Doch was war das? Ein Koffer fehlte, dieser wurde dann mit einigen Anstrengungen nach Eiserfey geholt. So konnten wir nach einem guten Abendessen unseren ersten Tag abschließen.

Am Freitag starten wir nach dem Frühstück mit den Rädern in Richtung Engelgau und konnten eine Serpentinenstraße umfahren, da der steile Feldweg mit den Fahrrädern noch befahrbar war. Doch das mit dem Regen sollte sich bald ändern. Kurz vor dem Jugendkreuz fing es dann schon mit dem Regen an. Nach dem wir die 5 Wunden gebetet hatten und mit Freude die kleine Stärkung der Jugendlichen in Empfang genommen hatten, ging es über die Römerstraße nach Blankenheim. Dort stärkten wir uns mit einer warmen Suppe. Nach unserer Mittagspause ging es dann bei nicht nachlassendem Regen auf den weiteren Weg unserer Pilgerreise. Am Kreuz oberhalb von Blankenheim wurde nochmals kurz gebetet und keiner wollte trotz des Dauerregens nach Hause. Völlig durchnässt und ein wenig niedergeschlagen von dem schlechten Wetter kamen wir dann in Büdesheim an. Hier wurde uns wieder eine unbeschreibliche Gastfreundschaft zu teil. Die durchnässten Klamotten wurden im Privatquartier in den Trockner geschmissen und nach dem Abendessen trocken wieder verteilt, denn bei dem Wetter wären die Klamotten so nass wie sie waren über Nacht nicht trocken geworden.

Am Samstag ging es dann auf die nächste Etappe. Aufgrund der schlechten Wetterlage gab es für uns heute eine kurzfristig geänderte Streckenführung zur Sicherheit aller. Denn die Abfahrt durch den Wald am Vortag war schon recht abenteuerlich und nicht ganz ungefährlich durch den aufgeweichten mit Ästen übersäten Waldboden. In St. Thomas angekommen machten wir erst einmal Mittagspause. Hier packte Lothar wieder aus seinem Tagesgepäck ein Überlebenspaket aus. Es wurde wie es unter Pilgern so üblich ist geteilt. Wir bekamen von Lothar Speck, Zwiebeln und Brot –einfach köstlich! Über Kyllburg ging es dann weiter auf dem Kylltalradweg. Wir hatten eine erhebliche Steigung zu überwinden, alle kamen dabei ganz schön außer Puste. Oben angekommen wurden wir informiert welche Steigung wir geschafft hatten. Für den abfahrenden Verkehr wurden 13% Gefälle angesagt. Puuuuuh. Nachdem wir wieder Luft geholt hatten ging es weiter auf unserem Weg über Wilsecker, Auw nach Daufenbach. Auf diesen Abfahrtsetappen fing die ein oder andere Bremse dann auch mal an zu stinken oder zu klappern und Hermann musste immer mal zwischendurch kleinere Pflege- bzw. Reparaturarbeiten durchführen. In Daufenbach angekommen schien die Sonne und da wir gut in der Zeit waren lud uns ein Biergarten zum verweilen ein. Dort gab es köstliches Bier in Humpen. Die letzten Kilometer bis Kordel fuhren sich dann wie von selbst. An unserem erstmals angesteuerten Quartier in Kordel haben wir es gut angetroffen wir wurden gut verpflegt.

Am Sonntag, dem 28.05.06 stand unsere letzte Tageetappe mit dem Ziel Trier an. Um 7.55 Uhr ging es auf zum Hl. Matthias. Um 9.30 Uhr erreichten wir Trier und konnten so zusammen mit den Buspilgern und den jugendlichen Fahrradpilgern die Heilige Messe auf dem Vorplatz von Mattheis feiern, das war ein tolles Erlebnis. Diesmal lachte auch die Sonne. Zur Stärkung gab es dann nach der Messe gegen Mittag eine reichhaltige Erbsensuppe. Um 14.00 Uhr wurden dann die Fußpilger an der Römerbrücke empfangen und wir zogen mit allen zusammen um 15.00 Uhr in die Basilika ein. Gegen 16.10 Uhr wurden die Jugendlichen mit Ihren Betreuern und Pastor Aymanns verabschiedet. Gegen 17.30 Uhr verabschiedeten wir dann auch die Buspilger und waren danach wieder unter uns. Mit einem gemütlichen Grillabend klang der Sonntag aus.

Der Montag (29.05.) begann mit dem gemeinsamen Frühstück um 7.15 Uhr, anschließend war Messe um 9.00 Uhr. Nach der Messe machten sich einige auf den Weg in die Stadt zu einem Fahrradhändler, da noch einige Reparaturen erforderlich waren bzw. noch Ersatzmaterial benötigt wurde. Elvira bekam auch eine neue Klingel, da diese die Römerstraße und die übrigen Wege nicht überstanden hatte. Die Klingel wurde am Roten Ingel montiert und Elvira musste eine Proberunde mit der neuen Klingel drehen. Es war keine übliche Klingel. Es war ein Posthorn. Dieses wurde für uns auf der Rückfahrt zum Signalgeber. 2x huben heißt – langsam fertig machen. 3x huben heißt – auf die Drahtesel, es geht weiter. Am Nachmittag gab es dann noch Kaffe und Kuchen für alle Pilger im Roten Igel. Mit einem köstlichen Braten und leckeren Salaten in geselliger Runde ging auch dieser Tag in Trier schnell vorüber.

Am Dienstag (30.05.) frühstückten wir wieder zusammen um 7.15 Uhr und hatten um 9.00 Uhr Messe. Im Anschluss an die Messe beteten wir dann gemeinsam mit Helenabrunn den Kreuzweg. Anschließend besuchten wir noch das Grab von Matthias Lauer und brachten ihm noch eine Blumenschale ans Grab. Nach dem Kreuzweg versammelten sich dann noch einige Fahrrad- und Fußpilger gemeinsam im Pilgersaal bei ein paar Gläschen Wein. Da wir so in gemütlicher Runde zusammen saßen verging die Zeit wie im Flug und so wurden wir dann freundlich darum gebeten gegen 14.00 Uhr den Pilgersaal zu verlassen, damit die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen wenigstens 1 Stunde Pause machen konnten, denn gegen 15.00 Uhr ging es für sie schon mit den nächsten Pilgergruppen weiter. Wir machten uns dann auf zum Roten Igel. Bis 18.00 Uhr hatten alle dann Zeit zur freien Verfügung. Um 18.00 Uhr wurden dann von Helmut die Reste gegrillt. Nach einem letzten gemeinsamen Abend war dann für 22.30 Uhr Nachtruhe angesagt, denn am nächsten Morgen hieß es um 4.30 Uhr aufstehen. Um 6.00 Uhr war gemeinsame Messe und anschließend Verabschiedung der Fußpilger an der Römerbrücke. Die Fahrradpilger frühstückten dann noch gemeinsam im Roten Igel. Nach den Aufräumarbeiten hieß es für uns auch Abschied nehmen von Matthias und so fuhren wir gegen Mittag Richtung Kordel wo wir am Nachmittag eintrafen. Die Zimmer wurden aufgesucht und bis zum Abendessen hatte jeder noch ein wenig Zeit zur freien Verfügung.

Am nächsten Morgen starteten wir dann nach gutem Frühstück von Kordel weiter aus Richtung Heimat. Es war sehr kühl an diesem Morgen. Die lange Unterhose und Handschuhe konnte man gut auf dem Fahrrad vertragen. Nach nur 12 km hatten wir ein Hindernis zu überwinden. Ein kleiner Baum hatte sich selbständig gemacht und war auf den Fahrradweg gefallen. Die Fahrräder konnten wir gerade noch so daran vorbeischieben. Nach 41 zurückgelegten Kilometern und losen Speichen an einem Fahrrad hatten wir dann Mittagspause in St. Thomas. Bis dahin hatte das Wetter sich ganz gut gehalten. In St. Thomas so kurz vor Ende der Mittagspause kam dann wieder der Regen. Es hielt sich aber noch in Grenzen – hier und da mal eine Schauer. Bei aufklarendem Himmel und den ersten Sonnenstrahlen erreichten wir dann um 16.15 Uhr unser Tagesziel Büdesheim. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurden die Privatquartiere bezogen und ab ging es in die Falle.

Am Freitag starteten wir nach dem Frühstück Richtung Eiserfey. Wir fuhren über Nonnenbach nach Blankenheim. Hier kehrten wir im Brüsseler Höfchen zum Mittagessen ein. Es gab frisch gemachte Waffeln mit heißen Kirschen und Sahne – sehr zu empfehlen. Nach der Mittagspause ging es weiter über die Römerstraße zum Jugendkreuz, dort legten wir auch noch eine längere Pause ein, da gerade die Sonne wieder mal durch kam. Diese mussten wir einfach genießen da wir in den vergangenen Tagen davon nicht verwöhnt wurden. Über Engelgau ging es dann mit einer Schussfahrt hinab nach Eiserfey. Hier verbrachten wir unseren letzten gemeinsamen Abend.

Am letzten Tag hatten wir die längste Tagesetappe vor uns und aus diesem Grund hieß es wieder früh aufstehen, alles packen und um 6.15 Uhr war 3 x hupen angesagt und schon ging es heimwärts. Nachdem wir in den letzten Tagen in der Eifel fleißig Muskelaufbau betrieben hatten liefen die ersten 50 km über Merzenich, Füpssenich, Niederzier bis Hambach wie am Schnürchen. An der Sophienhöhe wurden dann Blumen gesammelt und die Fahrräder geschmückt. Um 11.30 Uhr kamen wir dann in Titz an zum Erbsensuppenessen. Vorher musste aber noch ein Plattfuß behoben werden. Über Ameln, Holzweiler und der Kuckumer Mühle ging es dann nach Moorshoven. Ab hier waren wir Pilger dann nicht mehr unter uns. Man traf die ersten Angehörigen wieder. Nach der letzten Pause ging es über Rickelrath zur Schomm. Hier empfingen uns ganz herzlich gegen 16.30 Uhr die Fußpilger. Gemeinsam ging es mit einem kurzen Zwischenstop bei Engels in Ungerath weiter zum Kreuz am Zoppenberg wo wir von Pastor Koerschgens und einer Vielzahl von Freunden und Verwandten empfangen wurden. Alle gemeinsam feierten wir dann die Messe um 18.30 Uhr in St. Michael. Nach der Messe wurde sich noch im Kreis vor der Kirche mit dem Lied „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ verabschiedet und wieder ging eine schöne Wallfahrt zum Apostel Matthias zu Ende.

Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch mal danke sagen an Willi Gierkens, der die Pilgergruppe gesund und munter wieder nach Hause gebracht hat, an Fine von Gehlen und Albert Gielen, die uns auf der gesamten Pilgerreise hervorragend versorgt haben - uns hat es an nichts gefehlt und auch ein Danke schön an Hermann Giesen der unsere Fahrräder während der gesamten Fahrt gewartet bzw. repariert hat und als Schlussmann der Pilgergruppe immer gucken musste, dass wir alle beisammen blieben. Vielen herzlichen Dank – es war wieder mal eine unvergessliche Pilgerreise von der wir sicherlich noch lange erzählen werden.

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